Reise zum Selbst - Die andere Seite

Die andere Seite: Der Komplex

Ich befand mich mit einigen Leuten in einem dichten Wald. Wir waren sehr viel gelaufen und hatten jetzt beschlossen, eine Pause zu machen. Nachdem wir das Lager auf einer Lichtung aufgeschlagen hatten, zündeten wir ein Feuer an. Einige Zeit später legten wir uns in die Nähe des Feuers, um zu schlafen. Jemand drückte uns Schlafsäcke in die Hände und meinte, dass die Nacht kalt werden könnte. Als ich mich umdrehte, entdeckte ich Daria. Sie kuschelte sich gerade in ihrem Schlafsack hinein und nur noch ihr Kopf blitzte aus ihm heraus. Sie schaute in meine Richtung und grinste breit.

“Na, müde?”, fragte sie mich.

“Ja, sehr. Ich bin froh, wenn ich endlich einige Stunden schlafen kann”, antwortete ich.

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Wir sprachen noch über den dunkeln Sternenhimmel über uns, den wir deutlich sehen konnten, aber schnell schlief ich ein.

Ich war vielleicht nur ganz kurz eingenickt, als mich jemand weckte.

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“Hey, du hast einen Auftrag bekommen…”

“Einen Auftrag? Was denn?”

“Wir haben hier noch einiges zu tun. Eine der Aufgaben von uns ist es, den kleinen See da hinten aufzuräumen. Wahrscheinlich ist dort einiges hineingefallen. Die Spuren müssen verwischt werden.”

“Und was kann ich tun?”, fragte ich nach.

“Du kannst den See aufräumen. Du tauchst einfach unter und schaust nach, ob sich dort noch etwas befindet, was nicht hier bleiben sollte.”

“Ja, kein Problem”, erwiderte ich, obwohl ich völlig ausgelaugt und müde war.

Der Mann entfernte sich.

Ich legte mich auf die Seite und blickte dann genau in Darias Gesicht. Ihre Augen waren geöffnet.

“Du bist doch total müde! Ich mach das wohl für Dich…”, meinte sie flüsternd.

“Bist du sicher?”

“Na klar! Ich bin noch voll fit und gar nicht müde. Ich kümmere mich um die Sache und du kannst dann deine Mütze Schalf kriegen.”

Ich war dermaßen müde, dass ich ihr innerlich dafür dankte und nickte… Dann schlief ich kurz darauf auch wieder ein.

Unterbewusst nahm ich wahr, wie Daria aus dem Schlafsack krabbelte und zum See hinüberging.

Zehn Minuten später dachte ich über ihr Angebot nach. Ich hatte das Gefühl, sie doch nicht allein diese Arbeit machen zu lassen und beschloss, aufzustehen und ihr zu helfen. Zusammen würden wir bestimmt schnell fertig.

“Du solltest doch liegen bleiben…”, meinte Daria, als sie sah, wie ich ins Wasser schritt.

“Ich weiß, aber so werden wir doch viel schneller fertig. Ich wollte dich jetzt auch die Arbeit nicht ganz allein machen lassen.”

Sie nickte und wir tauchten in die Tiefe des Sees, um nach unpassenden Gegenstznden zu suchen. Während wir tauchten, entdeckten wir plötzlich etwas sehr Seltsames. Es war ein versunkener Gebäudekomplex.

Danach tauchten wir wieder auf.

“Hast du das gesehen?”, fragte Daria.

“Natürlich! Dort unten gibt es eine Art Komplex mit Räumen. Es wirkt wie ein ehemaliges, getarntes Gebäude.”

“Richtig. Und in die meisten Räume kann man hineinschauen. Ich glaube, dass dies absichtlich jemand so angelegt hat.”

“Dann lass uns noch einmal hinunter und nachschauen. Vielleicht finden wir noch mehr.”

Wenige Augenblicke später tauchten wir wieder in die Tiefe hinab.

Wir tauchten gemeinsam durch mehrere Räume hindurch. Manche der Räume besaßen kein Dach mehr und man konnte nach oben zur Oberfläche blicken. Plötzlich entdeckten wir einen Hebelmechanismus.

Wir verständigten uns und entschlossen uns spontan dazu, den Hebel zu betätigen. Mit vereinten Kräften zogen wir an dem Hebel, bis er nachgab. Als er nach unten gedrückt worden war, bebte der ganze See. Schnell tauchten wir auf. Doch wir mussten nicht weit schwimmen, denn der See verschwand! Immer kleiner wurde der See und der Gebäudekomplex wurde sichtbar.

“Sieh nur!”, rief Daria. “Der Komplex wurde durch diesen See getarnt. Nun ist er offen gelegt und wir können ihn erforschen.”

Dann erwachte ich in meinem Bett. Wer versteckt denn ein Gebäude unter einem See, dachte ich. Irgendwie erinnerte das an eine Badewanne. Wenn man den Hebel betätigte, ließ man das Wasser raus und alles, was dann noch an Quietscheenten verborgen war, kommt zum Vorschein. In diesem Fall war es jedoch ein verlassenes Gebäude mit mehreren Räumen, die mit dicken Betonmauern getrennt waren. Für einen Moment kam es mir so vor, als hätte ich sehr helle Wände gesehen. Kein dunkler Beton. Sondern cremefarbene Wände.

Matrixblogger - Jonathan Dilas Bücher
2009-05-07

2 Kommentare

  1. Hi Jona,

    das war sehr spannend zu lesen. Hoffentlich gibt es eine Fortsetzung :-)
    Was für eine wunderbare Fähigkeit ihr beiden besitzt: Sorgenlos lang unter Wasser sein zu können, wie die Quitscheentchen.

    Jolanda

  2. Author

    Hallo Jolanda,
    ja, das ist richtig. :-) Da schwimmt man minutenlang unter Wasser herum auf der Suche nach dem Mechanismus, ohne dass einem die Luft ausgeht.
    Liebe Grüße, Jonathan

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