Luzides träumen Techniken

Traumnacht: Der Sammler

Besorgt schaute ich meine rostfarbene Katze an. Es konnte doch nicht sein, dass dieses süße Kätzchen, das ich nun seit ein paar Jahren kannte und stets sanft und kuschelig gewesen war, sich nun so plötzlich in eine Kratzbürste verwandelt hatte! Alles, was zerkratzt werden konnte, daran machte sie sich mit ihren scharfen Krallen zu schaffen. Ich verstand nicht, was das zu bedeuten hatte. Woher kam diese plötzliche Aggression?

Heute Abend hatte ich eine Bekannte eingeladen. Sie war eine Hellseherin. Vielleicht konnte ich sie später fragen, wenn sie schon hier war…

“Seit einigen Tagen zerkratzt mir die Katze alle möglichen Sachen. Teppich, Wände, Sofa… Hast du vielleicht eine Idee, woran es liegen könnte? Vielleicht fällt dir etwas spontan ein”, fragte ich die Hellseherin.

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Sie war schon etwas über 50 Jahre alt und hatte leicht ergrautes Haar. Sie fühlte kurz in sich hinein und meinte: “Du sollst umziehen!”

“Wie, ich soll umziehen? Du meinst, ich soll mir eine neue Wohnung suchen?”

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“Richtig. Das will dir die Katze sagen. Sie will dir sagen, gehe los und suche uns eine neue Wohnung!”, beharrte sie auf ihrer Aussage.

“Ich fühle mich sehr wohl hier! Warum sollte ich nun umziehen…?”, entgegnete ich und ich hörte wieder das Kratzen der Katze…

Langsam erwachte ich aus diesem Traum und wunderte mich. Weder war dies meine Wohnung gewesen, noch hatte ich irgendein Haustier und ich kannte auch nicht eine solche Hellseherin. Es hatte sich hierbei also um eine alternative Realität gehandelt, mit einem alternativen Jonathan in einer anderen Stadt mit anderer Wohnung und Freunden. Plötzlich kam mir der gewisse Gedanke, dass der Sammler die Katze beeinflusst hatte bzw. die Katze um die Tätigkeiten des Sammlers intuitiv wusste. Der Sammler wurde von der Ganzheit des Selbst gesandt, um seine Selbste zu einem Treffpunkt zu führen. Eine Stadt, in der sämtliche Selbste in allen alternativen Realitäten zusammenfinden sollten. Offensichtlich nahm ich immer wieder die Perspektive des Sammlers ein und konnte aus seiner Perspektive wahrnehmen oder ich war nur ein simpler Beobachter. Diese Eindrücke hatte ich jedenfalls in meiner Erfahrung vom 31. Mai und in diesen Tagen gewonnen.

Heute Nacht träumte ich Folgendes:

Ich betrat eine Diskothek. Überall tanzende Menschen. Sie waren auffällig gekleidet wie in den 70er Jahren. Mein Auftrag war es, eine bestimmte Frau ausfindig zu machen und sie zu befreien. Sie wurde von einigen Männern festgehalten und vermutlich seit längerer Zeit heroinabhängig gemacht. Einige Minuten später entdeckte ich sie an einem Tisch in der Ecke. Einige Männer waren ebenfalls dort und beobachteten die Gäste und tranken dabei Whisky und Bier.  Langsam näherte ich mich ihr und sprach sie an:

“Hey, kennst du mich noch?”

Sie blickte zu mir auf mit einem farblosem Gesicht und stammelte halbwegs verständlich: “Was willst du? Ich kenne dich nicht! Hau ab!”

Die Männer, die mit an dem Tisch saßen, schauten mich misstrauisch und aggressiv an. Es schien mir besser zu sein, erst einmal wieder fortzugehen. Ich stellte mich an einen der Rundtische, vor denen sich einige Barhocker befanden. Dort nahm ich Platz und überlegte, was ich im Weiteren tun könnte, um diese Frau aus diesem Schlamassel herauszuholen. Es war deutlich, dass es nicht einfach werden würde. Zuerst musste ich dafür sorgen, dass sie mir vertraute und dann könnte ich ihr die Situation erklären. Doch wie würde sie auf all das reagieren?

Plötzlich kam ein Mann auf mich zu. Er trug einen Rollkragenpullover, eine hellblaue zu eng geratene Jeansweste, Jeans und Sandalen. Ich musste grinsen. Dennoch schien er sympathisch zu sein. Er trat noch näher an mich heran, beugte sich vor und flüsterte in mein Ohr: “Ich weiß, du bist ein Sammler. Ich bin ebenfalls einer.”

“Du bist auch einer?”, fragte ich noch mal nach, um sicher zu gehen, dass ich ihn richtig verstanden hatte.

“Ja. Ich habe auch ein Selbst hier, das ich überzeugen muss. Ich habe dich gerade beobachtet, wie du diese Frau dort drüben versucht hast anzusprechen. Zum Glück ist mein Fall nicht so schwierig wie deiner!”

Er wies dann mit dem Kinn zu einem Mann, der an der Theke saß und an einem Bier schlürfte. er trug eine Brille und ein graues Sakko.

“Warte mal ab, wenn du in die unangenehmen Realitäten musst. Dort ist die Hölle!”, fügte er hinzu und verdrehte die Augen. “Aber es gibt auch noch andere, die sich darum kümmern.”

Kurz darauf erwachte ich in meinem Bett. Ich glaube, dies war sein letzter Satz gewesen, wenn ich mich nicht irre. Ich habe schon mal gelesen, dass trainierte Persönlichkeiten und auch “Engel” geben soll, die sich zur Aufgabe gemacht haben, ver(w)irrte Persönlichkeiten aus so genannten Himmeln und Höllen herauszuholen. Dabei wurde der Himmel als ein Ort bezeichnet, in dem z.B. irgendwelche Gurus mit ihren verblendeten Jüngern leben und sie mit ihrem religiösen Glauben an sich binden. Und als Hölle wurde ein Ort bezeichnet, zu dem eine Persönlichkeit gehen kann, die eine starke Neigung zu Gewalt, Misshandlung, Hass, Angst usw. aufweisen kann. Darunter fallen auch Realitäten, in denen man extrem perverse Neigungen und abnorme Tätertriebe ausleben kann. Diese Himmel und Höllen sind natürlich menschengemacht und nicht vom Schöpfer erschaffen worden, um irgendwen zu bestrafen oder wegzusperren.

Dieses Mal war es jedenfalls sehr deutlich gewesen, dass ich für kurze Momente die Tätigkeiten des Sammlers in den Wahrscheinlichkeitsfraktalen, sprich den alternativen Realitäten, wahrgenommen hatte.

Die Tätigkeit des Sammlers, die versprengten und irregeführten Selbste einzusammeln, scheint nicht nur eine Idee meiner persönlichen Ganzheit gewesen zu sein, sondern die vieler anderer. Ich fragte mich dann, wie viele Selbste kannte ich in meiner Alltagsrealität persönlich, die vielleicht Teil meiner Ganzheit sind? Man könnte diese sicherlich als Schwesterseelen oder dergleichen bezeichnen. Darüber gibt es ja einige Geschichten.

Matrixblogger - Jonathan Dilas Bücher
2010-06-12

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