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Traumnacht: Die Störche erkennen die Apokalypse

Traumnacht” ist eine Reihe, in der ich mich bewusst darauf konzentriere, einen luziden Traum oder eine außerkörperliche Erfahrung zu erleben bzw. in der ich von einem interessanten oder außergewöhnlichen Traum berichte.

Auf meinen Reisen durch astrale und andere ferne Traumwelten lande ich zuweilen in jene, die mich staunend, bewegt, gerührt, verwirrt, heiter, traurig oder glücklich zurücklassen, wenn ich morgens wieder die Augen aufschlage und mich in der physischen Realität wiederfinde. Manchmal komme ich mir vor wie der freieste Mensch der Welt, der in völliger Freiheit andere Welten erkunden und sie hautnah erleben darf, während all die anderen Menschen wie angebundene Ziegen im Kreise herumlaufen. So haben meine Traumaugen die wunderschönsten Momente sehen dürfen und so auch wieder in dieser Nacht…

Als ich zu mir kam, saß ich auf einer Bank. Alles um mich her wirkte wie ein riesiger Naturpark mit mehreren Kilometern Durchmesser. Vor mir ein riesiges Feld aus hohem Gras, Büschen, Wegen und Bäumen. Doch was für Bäume! Sie waren unverhältnismäßig groß. Man hätte mehrere Personen benötigt, die sich an den Händen hielten, um den Baum umfassen zu können. Vermutlich waren diese Bäume viel älter, vor allem der, der sich direkt vor mir in fünfzig Meter Entfernung befand. Es war eine Platane. Weiter rechts, vielleicht 150 m entfernt, erkannte ich eine Linde und dahinter noch weitere Bäume. Sie standen herrschaftlich und thronend auf der großen Wiese und ließen sich durch einen sanften Wind schaukeln, während am Horizont langsam die Sonne unterging und die menschenleere Szenerie in ein warmes Magenta tauchte.

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Noch immer ging ich davon aus, mich an einem beliebigen Ort auf der Erde zu befinden, genoss den Wind und die herzerwärmende Stimmung… Doch plötzlich, geradezu unerwartet und wie aus dem Nichts, nahm der Wind immer mehr zu und die Bäume wurden unruhig. Sie schwanken leicht, als stünde ihnen ein gewaltiges Unwetter bevor, doch es kam anders als ich erwartet:

Eine Art kreisrunder Strudel, einem Portal gleich und mit einem Durchmesser von vielleicht 10-20 Metern, öffnete sich haargenau über der entfernten Linde. Sodann schoss ein gewaltiger Wasserstrahl aus dem Strudel und der Baum wurde, einer harten Massage gleich, regelrecht durchgewalkt und verlief in einem nicht mehr sanften und laut zischenden und spritzenden Rhythmus voller ringförmiger Wasserfontänen den Hauptstamm entlang, sodass lose Blätter und kleine Äste in alle Richtungen davonflogen. Es wirkte wie eine Wassersäuberung oder einer von der Natur geplanten Allround-Wäsche, um einen Hort umfassend zu säubern.

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Nun jagten aus dem Blattwerk Vögel und vor allem Störche heraus, die sich wie nach dem Besuch eines Clubs fühlten oder einfach unsanft aus dem Schlaf gerissen und ohne Umschweife direkt ins Freie befördert wurden. Sogleich verschwand der laute und dröhnend-spritzende Wasserspuk und das nächste Portal öffnete sich über einem anderen Baum in der Ferne. Die gleiche unfassbare und tönende Prozedur erreichte meine staunenden Augen, denn auch hier schoss der ringförmige Wasserstrahl den Baumstamm entlang und abermals stoben die Baumbewohner aus dem Blattwerk und traten die Flucht an.

Doch nicht wirklich schienen die Störche zu fliehen, sie umkreisten nun den Baum, nachdem der Wasserstrahl an ihrem Baum verschwand, oder kreisten darüber, als würden sie auf etwas warten, dass dem Spuk noch folgen sollte.

Jetzt erkannte ich, dass ich mich in einem Traume befand, denn das Spektakel übertraf noch seinen Höhepunkt, als die Platane vor mir an der Reihe war: Das Portal über ihr öffnete sich, wie eine nahende Windhose oder Twister, doch nicht Wind kam aus ihm heraus, sondern erneut dieser unbarmherzige Strahl und mit lautem Gerausche, Getöse und Gezische strömte er wie eine Säule aus dichtem Wasser den Stamm entlang.

Nicht ein Tropfen des Wassers benetzte meine Haut, als es in alle Richtungen spritzte und tropfte, die Baumbewohner aus dem dunklen Geäst heraushuschten und die Störche scheinbar wissend und vorbereitet ihr Heim verließen.

Nachdem sämtliche Bäume gewaschen und gesäubert waren, die Vögel und anderes Getier verschwunden, sammelten sich Tausende Störche am Himmel. In diesem betörenden Licht eines wunderschönen Sonnenuntergangs schien diese Szene nahezu apokalyptisch.

Nun spürte ich am ganzen Körper die Wende. Die Störche hatten sich formiert und flogen nun vereint dem Horizont entgegen, als hätten sie sich untereinander telepathisch abgesprochen. Langsam bewegten sie ihre Flügel, träge, ruhevoll und neugierig auf neue Abenteuer zugleich, strömten sie hinfort von diesem einstigen Aufenthaltsort oder Geburtsplatz, als sollten oder wollten sie hier nicht mehr sein.

Dieses rote vom Sonnenuntergang inszenierte apokalyptische Bild mit den tausenden Störchen, die jetzt der Sonne entgegenflogen, wirkte auf mich faszinierend und verstörend zugleich. Die Natur hatte sie aus ihren Winkeln und Ecken hervorgeholt und sie zum Weiterziehen aufgefordert, ob sie nun wollten oder nicht. Wie ein Schwarm Bienen hatten sie sich am Himmel versammelt, um entfernte Orte zu erkunden, neue Plätze zu suchen und neue Abenteuer zu erleben. Gemeinsam zogen sie nun von dannen, ohne auch nur einmal zurückzublicken.

Sollte es ein Erdbeben geben oder ein anderes großes Naturereignis oder war es einfach der Lauf der Dinge, der hier geschah und für dieses imposante Durcheinander sorgte?

So saß ich dort noch minutenlang, mir meiner Traumsituation und Zustandes bewusst, beobachtete die fortziehenden Störche, wie sie mit ihren großen Flügeln gemächlich die Ferne suchten und mich staunend, bewegt und irritiert zurückließen…

Als ich aus dem Traum erwachte, war ich noch immer  von diesem Anblick ergriffen. Natürlich überlegte ich, was es mir zu sagen hatte. Laut Carl-Gustav Jung ist der Storch ein gutes Symbol für Familie und Glück, solange er nicht davonfliegt. Denn dann hat man es mit einem Unglücksfall zu tun… Nun, das wäre in dieser Menge wirklich ein großes von der Natur verursachter Unglücksfall im tausendfachen Ausmaße, würde ich fast sagen – sollte denn unser lieber Jung Recht behalten.

Für mich persönlich war es eine imposante und ergreifende Traumerfahrung, einfach Beobachter sein und dem Naturereignis zuschauen…

Matrixblogger - Jonathan Dilas Bücher
2015-10-04

2 Kommentare

  1. Beeindruckend und so nah.

  2. Author

    Hallo Elias,
    danke für Deinen Kommentar.
    Es war wirklich sehr beeindruckend! Das ist richtig.
    Liebe Grüße, Jonathan

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