Grenzwissenschaften und unzensierte Nachrichten

Bitcoins: Aurora, Island und die Bundesbank

Eine kleine Zusammenfassung der neuesten Nachrichten zum Bitcoin: Mittlerweile hat der Bitcoin, die virtuelle Münze des Internets, die sich gleichzeitig als eine neue alternative Währung präsentiert, zunehmend den Mainstream erreicht. Auf der einen Seite wird er von diesem nun kritisch beäugt, aber auf der anderen auch positiv und als zukunftsweisend eingestuft. Persönlich betrachte ich den Bitcoin als eine hervorragende Idee, eben diese alternative Währung zu erschaffen und dies haben einige Länder unserer Welt bereits begriffen. Als MP3s und E-Books den Markt zu erobern versuchten, wehrten sich viele Stellen dagegen, weil sie glaubten, es bedeute den Tod der Paper Books, Musik-CDs und Film-DVDs. Ganz verkehrt ist und war dieser Gedanke nicht, dennoch ist die Entwicklung des Internets noch immer auf dem Vormarsch und inspiriert daher, vieles einfach zu digitalisieren. Bücher, Musik wie auch Filme und DVDs sind davon eben nicht ausgenommen. Doch mit der Zeit haben sich die virtuellen Medien durchgesetzt und werden auch von der neuen Generation und den Produktfirmen zunehmend akzeptiert.

Der Bitcoin läutet abermals eine neue Umwälzung ein, d.h. das Papiergeld soll zukünftig von virtuellem Geld abgelöst werden oder zumindest, wie es sich auch gegenwärtig mit Paper Books und E-Books verhält, koexistierend den Finanzmarkt regeln. Die Banker dieser Welt stehen somit vor der Entscheidung, entweder gegen den Bitcoin zu kämpfen und somit regelrecht zu provozieren, dass einer der beiden Seiten untergeht oder die neue Internetwährung kooperativ zu unterstützen, damit sie Seite an Seite überweisungs- und währungstechnische Angelegenheiten regeln. Sollten sich die Zentralbanken dazu entscheiden, den Bitcoin weiterhin zu unterminieren, wird dies auf Dauer zu einer Entscheidung eskalieren und der Bitcoin bzw. andere virtuelle Münzen haben hierbei gar keinen schlechten Stand in dem vielleicht bisher noch ungleichen Kampf. Befragt man Menschen, die seit Jahren mit Bitcoins umgehen, so erklären sie bezüglich dieses Themas, dass sich die Banker dieser Welt warm anziehen sollten, wenn sie weiterhin auf Diskurs stünden. Eine solche Drohung steht dabei sicherlich nicht auf wackeligen Beinen, denn sollte selbst der Bitcoin untergehen, wird es unter dem Ansturm mehrerer unterschiedlicher virtueller Münzen einer unter ihnen gewiss erreichen, was sonst der Bitcoin erlangt hätte. Der Fortschritt ist dahingehend vorübergehend einzudämmen, aber eben nicht zu ersticken. Jenseits dessen kann davon ausgegangen werden, dass die überzeugten und jahrelangen Bitcoin-Nutzer es begrüßen, dass die Zentralbanken eine Entscheidung herbeizwingen möchten, denn damit würden sie eine Währungsteilung der neuen Form provozieren, die die Banker nicht auf die leichte Schulter nehmen sollten. China und Indonesien haben diesen Fehler bereits begangen und den Umgang mit Bitcoins verboten – was natürlich nur für die eigenen Banken gelten kann, da der Bitcoin dahingehend nicht kontrolliert werden kann. Selbst wenn es den Zentralbanken möglich werden sollte, den Bitcoin völlig zu kontrollieren und zu überwachen, wird an anderer Stelle einer Hydra gleich hundert neue Coins aus dem Boden sprießen, die nicht gesteuert werden können.

Island steht dem Bitcoin hier ganz anders gegenüber und mal wieder ausgesprochen innovativ, denn nicht nur begrüßen sie den Bitcoin als neue Währung, sondern haben seit kurzem eine eigene kryptische Währung erstellt mit der Bezeichnung Aurora-Coins. Am 25. März wird nämlich jeder Isländer von seiner Regierung 31,8 Aurora-Coins erhalten, welche dann die neue digitale Volkswährung repräsentieren und darüber hinaus die Wirtschaft des Landes ankurbeln soll. Die isländische Regierung sagt hierzu aus, dass sie beobachtet hätten, dass sich der Bitcoin als fähige virtuelle Bewährung bewiesen habe und durchaus beständig sei. Von daher werde der Aurora-Coin der isländische Beitrag zu der neuen Internetwährung sein, in dem Zusammenhang wird sogar der Begriff “Neue Volkswährung” erwähnt. Nachdem fast sämtliche virtuelle Coins Verluste erlitten haben, da diese indirekt auch zum großen Teil noch am Erfolg des Bitcoins hängen mögen, so hat sich der Aurora-Coin gegenwärtig bereits einen guten Ruf erobert und ist mit seinem momentanen Kurs von 21 Dollar das Stück und im Steigen inbegriffen. Somit ein heißer Tipp, jetzt direkt bei den Aurora-Coins einzusteigen, da die Isländer diesen bisher noch nicht erhalten haben und trotzdem bereits ein guter Anfangskurs vorherrscht.

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Baldur Friggjar Odinsson, der Entwickler des Aurora-Coins, ist zuversichtlich, was die neue virtuelle Münze verspricht, immerhin werde nun jeder Isländer in Kürze zu einem Aktionär erklärt werden und lasse alle Bürger an Gewinn und Verlust teilhaben. Exakt um 24 Uhr des 25. März werden diese Menge an Aurora-Coins jedem Isländer überwiesen, was derzeit ungefähr einem Wert von mehr als 700 Dollar pro Kopf entspricht. Dies ist deshalb so einfach möglich, weil jeder isländische Bürger mit einer Personenkennziffer im öffentlichen Register gemeldet ist. Somit ist die Identität und die Zuordnung eines Kontos mit der erwähnten Anzahl an Aurora-Coins auch in der Zustellung problemlos möglich.

Odinsson, nomen est omen, glaubt, dass die Aurora-Coins als digitale Währung den immens starken Einfluss der Banken auf die Regierung endlich schwächen und der Staat sich erfolgreich von dessen Einfluss befreien könne. Man erinnere sich an die Finanzkrise Islands vor sechs Jahren, als deren Währung zusammenbrach und die Schulden des Staates schwindelerregende Höhen erreichte. Hier zeigt sich endlich, dass ein Land auch aus seinen Fehlern lernen kann, sich zukünftig nicht mehr derart abhängig vom Einfluss der Banken mit ihrem Luftgeld zu machen, das nur auf Papier existiert und von denselbigen nicht tatsächlich besessen wird. Mehr noch, so hat der Staat Islands zwischenzeitlich die Banken verstaatlicht und kontrollieren nun den kompletten Kapitalverkehr. Ein durchaus interessanter Schachzug, um auf Dauer die Wirtschaft auszubalancieren.

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Das Problem ist, beispielsweise für andere Staaten wie Deutschland, Amerika oder China, dass die Banken noch zu viel Einfluss auf die Regierungen besitzen und diese geradezu befehligen können, weiterhin deren Spiel mitzuspielen. Ein Wort aus dem Munde der Zentralbanken und die Staaten folgen demütig. Von daher gehört großer Mut für einen Staat dazu, sich den Banken entgegenzustellen.

Die Deutsche Bundesbank tritt hier mal wieder in die Fußstapfen der skeptischen Amerikaner und erklären, dass sie nun durch die ganzen Turbulenzen rundum des Bitcoins das Vertrauen in diesen verloren hätten – insbesondere durch das Mt. Gox-Portal, das seltsamerweise von einem auf den anderen Tag von hunderten Hackern angegriffen und ausgeraubt worden ist. Es war, als hätten sich die virtuellen Räuber geradezu abgesprochen oder wären von einer einzigen Quelle aus engagiert und am gleichen Tag zum Hacken ausgesandt worden. Ob Zentralbank oder Bundesbank ihre Milliarden Gelder in Form von weltweiten Überweisungsgebühren in Gefahr gesehen haben, kann niemand wirklich wissen, jedenfalls benutzen diese nun den erwähnten Hackerangriff als Rechtfertigung, um sich gegen den Bitcoin zu stellen (siehe “Neue Osnabrücker Zeitung” im Gespräch mit Bundesbank-Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele). Er ist davon überzeugt, dass virtuelle Münzen überhaupt keine Chance auf dem Kapitalmarkt besäßen. Doch dass sich diese Münzen bereits seit fünf Jahren stabil gehalten haben, wurde bei seiner Aussage wohl ungern berücksichtigt.

Der Franzose Mark Karpelès, der Leiter des Mt. Gox-Portals, äußerte hierzu, dass der Angriff der unbekannten Hacker völlig unerwartet gekommen sei und der Großteil der Bitcoins, im Wert von ca. 350 Millionen Euro, entwendet wurden. Seltsamerweise und recht zeitnah wurde Ross William Ulbricht, der mutmaßliche Leiter des Silkroad-Handelsportals, das ebenfalls ausschließlich mit Bitcoins handelte, wegen Verdacht auf Geldwäsche vom FBI festgenommen, in Untersuchungshaft geführt wurde und beschlagnahmten Bitcoins im Wert von 3 Millionen Euro. Angeblich machte Silkroad einen Jahresumsatz von über einer Milliarde Dollar und an dieser Stelle brach der Bitcoin das erste Mal ein, da die Handelsware, die weitgehend aus bewusstseinserweiternden Substanzen bestand, vorübergehend nicht mehr durchgeführt werden konnte. Mittlerweile jedoch existiert Silkroad 2.0 und hat den Handel wieder ins Laufen gebracht. Daran sind nicht zuletzt die Regierungen mit ihrer hochgradig negativen Drogenpolitik verantwortlich, dass im Internet verborgene virtuelle Plattformen existieren, die einen solchen Handel überhaupt erst ermöglichen oder sich ein Bedarf etablieren konnte. Doch auch die zunehmenden Verbote, die dem Internet auferlegt werden, erzwingen die Vergrößerung anonymer und verborgener Schwarzmärkte und geheimer Plattformen.

Das deutsche Bundesfinanzministerium in Frankfurt hatte Bitcoins im April 2013 als digitale Währung auf Vorbehalt anerkannt, seien rechtlich besteuerbar und gelten als private Gelder. Inwiefern diese Regelung noch Bestand besitzt, bleibt vorerst unklar. Eine Kontrolle des Bitcoins stellt sich vor allem für Banken als schwer heraus, da diese weder von der Gunst der Banken abhängig ist, sondern unter komplizierten Aufwand im Internet “geschürft” werden können. Damit nicht unendlich viel geschürft werden, beläuft sich die absolute Schürfgrenze auf 21 Millionen Bitcoins. Bisher wurden ca. 15 Millionen Bitcoins geschürft und ins Internet auf den Markt geworfen. Davon sind bereits nahezu 1 Million spurlos verschwunden. Das Schürfen an sich stellt sich mittlerweile als höchst schwierig heraus, denn je mehr produziert werden, desto stärker verschlüsselt sich das System. Eine geniale Idee des bisher unbekannten Erfinder der Bitcoins. Das gegenwärtige Schürfen erfordert hochprofessionelle Hardware und hohe Stromkosten.

In Finnland wird seit neuestem nun ganz anders mit dem Bitcoin umgegangen, denn dort gilt es fortan als Rohstoff. Damit degradiert Finnland den Bitcoin von einer Währung auf einen simplen Rohstoff, wie vielleicht eine Briefmarke oder ein Sammelbild. Woher dieser Beschluss kommt, ist nicht schwer zu erraten: Richtig, von der finnischen Zentralbank. Die finnische Regierung hat hierzu nichts zu sagen und folgt dem Befehl der Zentralbank, die nunmehr sämtliche Zahlung mit Bitcoins ablehnt. Natürlich – und seltsamerweise – gelte dieser Rohstoff zwar nicht als Währung, sei aber trotzdem der Steuer unterlegen. Trotz dieser Bestimmung vonseiten der finnischen Zentralbank, wurde kürzlich ein Bitcoin-Automat am Bahnhof von Helsinki aufgestellt. Die Zentralbank-Regierung von Norwegen und Dänemark möchten es nun den Finnen gleichtun und bejahen die Erklärung zum Rohstoff.

Mike Hearn, einer der Entwickler der Bitcoin-Foundation, erklärt, dass die Unsicherheiten im Umgang mit dieser virtuellen Währung ausschließlich am Missbrauch und an der mangelhaften Aufklärung der Benutzer läge, sollten diese tatsächlich Bitcoins verlieren. Dies ist auch nicht verwunderlich, denn wer Bitcoins für illegale Transaktionen nutze, könne seinen Einsatz auch logischerweise verlieren. Um solch illegalen Operationen durchführen zu können, müssten Bitcoin-Nutzer ihre Bitcoins doppelt verschlüsseln (Bitcoin-Mixing) und sich unüberprüfte Pseudonyme zulegen, um nicht zurückverfolgt werden zu können. Dass dies Risiken mit sich bringt und dabei Bitcoins abhanden kommen, ist nicht weiter verwunderlich und somit selbstverschuldet. Völlig legale Operationen mit Bitcoins sind absolut sicher und hierbei können auch keine investierten Gelder verlorengehen. Sich also als Zentralbank-Regierung auf diejenigen Benutzer zu fixieren, die eben illegal mit Bitcoins umgegangen sind, offenbart sich somit als herangezogene Rechtfertigung für weitere ablehnende Aktionen.

Karpelès, der Leiter des Mt. Gox-Portals, ist jedoch nicht spurlos verschwunden oder habe sich aus dem Staub gemacht, sondern stellt sich weiterhin der Öffentlichkeit und erklärt, dass ungefähr 350 Millionen Euro aus dem Portal gestohlen worden seien. Darum konnte er nur Insolvenz anmelden, da er diese Summe nicht aus eigener Tasche aufbringen kann. Trotz dieser höchst negativen Nachricht eröffnete kürzlich Ken Lo in Japan ein weltweites Geschäft für den Handel mit Bitcoins. Seiner Ansicht nach existiere überhaupt keinen Mangel an der Nachfrage nach Bitcoins, es gäbe eben nur einige Entwicklungsschwierigkeiten, die sich mit der Zeit sicherlich legen würden. Kurz nach der Eröffnung seines Handelsportals sind massenhaft Kunden erschienen, die ein starkes Interesse daran besaßen, ein Bitcoin-Konto zu eröffnen. Karpelès sagte hierzu, dass er diesen Schritt begrüße und der ganze Angriff auf die Bitcoin-Portale im Allgemeinen keine große Sache sei, sondern der Handel ginge unaufhörlich weiter und wachse zusehends.

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Quellen:
http://www.handelsblatt.com/finanzen/rohstoffe-devisen/devisen/waehrung-oder-nicht-bitcoins-gelten-in-finnland-als-rohstoff/9358942.html
http://www.geolitico.de/2014/02/14/island-will-die-volks-kryptowaehrung/
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/finanzministerium-erkennt-bitcoins-als-zahlungsmittel-an-a-917151.html
http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/bundesbank-zweifelt-an-zukunft-des-bitcoin_id_3654594.html
http://bitcoinnews.com/

http://www.gulli.com/news/23385-bitcoin-mtgox-ist-offline-andere-boersen-distanzieren-sich-2014-02-25
http://www.sueddeutsche.de/digital/internet-portal-silk-road-der-drogenmarkt-der-cyber-anarchisten-1.1116625-2
http://altcoinmarkt.de/?p=922
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Neue Osnabrücker Zeitung

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2014-03-02

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