Memoiren jonathan dilas

Jagd nach Elfen – Während andere Fußball gucken…

Während andere Menschen ihr Geld zusammenkratzen, um sich ein Fußball-EM-Ticket zu ergattern oder sich mit Bier und Chips vor den Fernseher setzen, damit sie auf keinen Fall das neue Spiel verpassen, ging es für mich hinaus in die Wälder. Laut den Legenden feiern Elfen und Feen ihr Sommerfestival zur Zeit der Sommersonnenwende. Somit könnte es vielleicht möglich sein, eine von ihnen auf der Durchreise zu diesem großen, magischen Fest zu erwischen oder gar einige von ihnen bei einem alles verzauberndem Reigen beobachten zu können. Also, Jeans, stabile Schuhe und Jacke flugs angezogen, gefragt, wer Lust hat mitzukommen und zum Sonnenuntergang in den Wald gefahren…

Über Feen, Naturgeister, Naturwesen und Zauberwesen

Die Sonne war bereits längst hinter den Bergen verschwunden als eine Freundin von mir und ich einen schon recht dunklen Waldweg entlang gingen. Immer tiefer ging es in den Wald hinein. Nach vielen hundert Metern und zunehmender Dunkelheit nahmen wir nur noch das Rauschen eines Baches wahr, der rechts von uns entlanglief. Die Wahrnehmung um mich her wurde bereits immer gedämpfter und die Lichtfunken nahmen in ihrer Zahl erheblich zu. Gleichzeitig spürte ich, wie mich dieser Moment mit Energie füllte… Doch ich war mir nicht sicher, ob sie reichen würde, Elfen und Feen wahrnehmen zu können.

Nach einiger Zeit des Wanderns hatten wir trotz aufmerksamen Lauschens und Suchens keine Elfe oder Fee entdecken können. Ich erzählte dann erst einmal wieder meine Geschichte von meiner Begegnung mit einem Zwerg in einem Wald. Auch dort war ich mit einer Freundin des Nachts in den Wäldern gewesen und wir waren dann einem echten Zwerg begegnet. Sicherlich wird die damalige Freundin noch heute davon erzählen, so wie ich es auch tue.

Gehirnkicker Binaural Beats und Onlineseminare

Plötzlich hörten wir eine Art Kuhglocke. Mitten in der Nacht! Mittlerweile war es gewiss schon halb elf, eine sehr ungewöhnliche Zeit für akute Kuhbewegungen… Die Kuhglocke läutete dem zum Trotze doch einfach weiter in einem fort. Wir gingen wieder den Weg zurück und nahmen uns vor, die Kuh zu finden, die dort so wild und wie von Sinnen herumläutete. Oder war es vielleicht eine Ziege? Wir wussten es nicht. Selbst nach zehn Minuten konnten wir noch immer in der Ferne diese Glocke vernehmen. Als wir dann recht nahe herangekommen waren, verschwand das Glockengeräusch. Wir liefen den Weg weiter zurück, aber wir konnten den wilden Läuter nicht finden.

Feen und Elfen sehen?

Eigentlich hatten wir die Feen und Elfen schon fast vergessen als wir an einer großen Wiese vorbeikamen und entdeckten dort in ca. 1-2 Metern Höhe sehr viele leuchtend grüne Punkte, die durch die Luft schwebten… Sie sahen aus wie die Sterne am Firmament… nur halt in Grün. Waren es etwa Elfen? Feen? Nein, es waren Glühwürmchen!

onlineseminar spirituelle dissoziation

Es war ein magischer Moment, wie wir da standen und staunend die Glühwürmchen in ihrem Treiben bewunderten. Leider sind Glühwürmchen sehr selten geworden und ich hatte in meiner Jugend das letzte Mal welche gesehen. Sie schweben in absoluter Lautlosigkeit durch die Luft und glühen wie eine grüne Leuchtdiode in der Dunkelheit. Sie vermischen nahezu auf elegante Weise Magie und Technik, Vergangenheit und Zukunft. Für diesen Augenblick wirkten sie tatsächlich wie fliegende Feen, die von Blume zu Blume trudelten und den Blütenstaub von Blumen zu rütteln versuchten… Wir standen dort bestimmt eine viertel Stunde und schauten dem Treiben zu. Die ganze Wiese schien voller Glühwürmchen, sogar auf der anderen Straßenseite auf dem Feld warfen einige zu sehen, doch an dem Platz, an dem wir standen, hatte sich eine Art Mulde gebildet. Die kleinen Leuchten schienen uns zu meiden. Wir veränderten unsere Position und wieder konnten wir beobachten, dass sie ein wenig zu den Seiten auswichen. Somit hielten sie einen Sicherheitsabstand von 5-10 Metern. Manchmal kam ein neugieriges Glühwürmchen auch einmal direkt vorbeigesaust und tänzelte in einem Meter Entfernung vor unser Nase herum, nur, um danach wieder mit erhöhter Geschwindigkeit fortzujagen.

Ich konnte es den kleinen Käfern nicht verdenken, denn wie viele Millionen von Menschen weltweit mussten bereits versucht haben, sie einzufangen und einzusperren, in der Hoffnung, des Nachts ein cooles, grün-leuchtendes Glas auf dem Schreibtisch stehen zu haben. Doch Glühwürmchen einfangen lohnt sich nicht. Laut Wissenschaftlern glühen nur die Weibchen, die damit Männchen anlocken wollen. Nachdem sie dann die Eier abgelegt haben, sterben sie. Glühwürmchen glühen nur, um ihr Leben ihren Kindern zu vererben und verabschieden sich danach von dieser Welt. Jedes Glühwürmchen lebt vermutlich nur noch 1-3 Tage, in dem Moment, in dem es zu glühen beginnt.

Keine fliegende Elfen und Feen sehen können in dieser magischen Nacht, okay, aber dafür wurden wir mit einem magischen Moment unter einem Schwarm Glühwürmchen belohnt…

Matrixblogger - Jonathan Dilas Bücher
2008-06-22

6 Kommentare

  1. Da hattet ihr aber wirklich großes Glück! Die Glühwürmchen sind ziemlich selten geworden und stehen unter Naturschutz. Gruß, Frank

  2. Ja sowas, bin ein bissel überrascht, bei uns gibt’s noch ne Menge Glühwürmchen. Wohne in der Nähe von Bonn, wo seit ihr den daheim?

    Gruß Manu

  3. Ich habe sie seit Jahren nicht gesehen und ich wohn auf dem Land, 25 km von Frankfurt entfernt.

  4. Hallo miteinander,

    ich wohne im Westerwald auch auf demLand, hier git es die kleinen Fünkchen zu hauf. :)

    Liebe Grüße
    Wakanda

  5. Author

    Hallo zusammen,
    vielen Dank für Eure Rückmeldungen. Das ist ja schön zu wissen, dass es noch so viele von ihnen gibt. Es gibt aber sicherlich sehr viele Menschen, die sie noch nie gesehen haben. ;-) Ich traf sogar mal jemanden, der mir gar nicht glaubte, dass es solche Tierchen gibt.

  6. Hallo Allseits,
    wir wohnen in Celle im Süden der Lüneburger Heide.
    Es war einfach irre !!
    Am 29.6.08 gegen 23 Uhr flog der “Kleine” quer und hell grün leuchtend langsam über unser Dach hinweg.
    Einfach atemberaubend und leider vielzu selten.
    Gruß berny

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